Berichte


Vatertagstour - Sommersemester 2007


Vielleicht nicht ganz zu Unrecht fragte mich der verbindungskritische Teil meines Freundeskreises, was ich denn auf einem Vatertagsausflug machen würde. Schließlich stecke da das Wort "Vater" drin und Vater ist, wer Kinder hat. Ich also bis dato nicht. Aber schließlich muss ich wenn ich mal Vater bin, wissen wie der Vatertag funktioniert. Also muss ich teilnehmen, allein um Erkenntnisse über die Vaterrolle zu sammeln. Das dachten sich neben mir übrigens noch einige andere Bundesbrüder. Meine erste Erkenntnis ist daher, dass am Vatertag letztlich erstaunlich wenige Väter teilnehmen.
Nun aber zum Programm. Wir sollten uns ursprünglich zur närrischen Zeit um 11.11 Uhr zum gemeinsamen Frühstück auf dem Haus treffen. Nach und nach trafen die Bundesbrüder unter strenger Beachtung der korporationseigenen Unpünktlichkeit ein. Es erwartete sie ein von Herrn Betz und seiner Schwester zubereitetes Frühstück allererster Sahne. An dieser Stelle nochmals vielen Dank. Meine zweite Erkenntnis folgt aus diesem Zusammenhang: Sigfriden sehen ihr Wurstbrötchen lieber mit einer weiteren Scheibe Wurst statt einem Gürkchen garniert.
Nach der ein oder anderen trotz Gürkchen reichlich belegten Brötchenhälfte, einem Kaffee in Kombination mit dem ein oder anderen Bierchen, machten wir uns gestärkt auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle. Wir gingen also vor die Tür. Mit dem Stadtbus fuhren wir ausgestattet mit Digital Kameras, guter Laune und Discos Bollerwagen, gefüllt mit einem kleines Fässchen, Bechern, Frühstücksresten und "Beschleunigern" (Hochprozentiges in kleinen Fläschchen zum Naschen zwischendurch) in den Wald. Dort angekommen erwarteten uns die Bundesbrüder Quicky und der von seiner vorabendlichen Geburtstagsfeier gezeichnete Giovanni. Von dieser Stelle nochmals Glückwunsch nachträglich.
Wir verabschiedeten den Busfahrer und schenkten ihm eines unserer zahlreichen Brötchen. Durst hatte er aber scheinbar keinen. Meine Erkenntnis an dieser Stelle: Busfahrer trinken nie im Dienst.
Nachdem wir die ersten Boxenstopps eingelegt hatten, ging es in den Wald. Unser Ziel hieß ´Röttgen und war angeblich gleich um die Ecke. Unter weidmännischer Führung durch Bundesbruder Giovanni lernten wir einiges über den Wald, die Bäume und das Wild. Außerdem erhielten wir praktische Tipps zum Umgang mit Wildschweinen, die wir womöglich auf unseren Boxenstopps im Unterholz antreffen würden. Die zahlreichen Jogger stierten mit gierigem Blick auf unseren Bollerwagen, dem Disco zum Glück noch nicht die Sommerreifen aufgezogen hatte. Interessant war natürlich auch, als uns der Philistersenior erklärte, woran man eine "Professionelle" erkennt. Na? Ganz einfach, natürlich an der Kleidung. Die engen Hosen, das glänzende, hautenge Oberteil, die Handschuhe, natürlich auch die Körperhaltung und schließlich der Helm. Das alles sind eindeutige Hinweise auf eine zumindest semiprofessionelle Mountainbikerin. Meine Erkenntnis im Wald übrigens: Tannenbaum ist nicht gleich Tannenbaum.
Pünktlich mit dem letzten Bier erreichten wir nach interessantem Marsch Bonn Röttgen. Hier folgten wir der Einladung unseres Bundesbruders Tronje, der uns mit kühlen Getränken und einem reichhaltigen Buffet empfing. Nun ließen wir es uns richtig gut gehen. Das hatten wir uns aber auch redlich verdient. Immerhin hatten wir schon einige Meter in den Knochen. Als wir alle satt waren, gab es dann noch ein feudales Abendessen. Schweinsbraten mit Folienkartoffeln, leckeren Saucen, Krautsalat und und und. Nachdem ich vom Hausherrn persönlich durch die Küche geführt wurde, war ich schwer beeindruckt. Da geht einem Hobbykoch das Herz auf. Lieber Johannes B. Kerner, sollte dein Kochstudio eines Tages den Ansprüchen nicht mehr genügen, kannst du deine Kochshow getrost in Tronjes Küche drehen. Nach dem Essen unterstützten wir unsere Verdauung durch den Genuss von glasklaren Spezialitäten. Außerdem kam auch der Gesang nicht zu kurz. Als uns nach Bewegung war, entschlossen wir uns, den herrlichen Garten für ein kleines Fußballspielchen zu nutzen. Unsere einst blauen Jeans verfärbten sich dadurch schon bald in braun-grün. Mangels Technik mussten wir nun einmal über den Kampf ins Spiel finden. Und als es mir wieder nach etwas Ruhe zu Mute war, bezog ich einfach den Strandkorb und lauschte den Vögeln. Schön wars. Das ist also Vatertag: Die Männer sitzen im Wintergarten, schwärmen von den alten Zeiten, während die Damen im Wohnzimmer gespannt darauf warten, wer denn nun "Germanys next Topmodel" wird.

An dieser Stelle möchte ich mich im Namen aller Teilnehmer noch einmal ganz herzlich bei Familie Hagen für die Gastfreundschaft bedanken. Ihr habt wirklich ein ganz tolles Fest organisiert. Wir kommen gerne wieder.

Außerdem bleibt festzuhalten, dass man den Vatertag auf jeden Fall auch ganz gut feiern kann, ohne Vater zu sein. Meine letzte und allumfassende Erkenntnis lautet daher: Wer nicht da war, der hat was verpasst!!!