Geschichte

Geschichte

1910 - 1920
Gründung und Aufbau

Am 28. November 1910 wird die Unitas Sigfridia als Tochterkorporation der Unitas Salia gegründet.
Das schnell aufblühende Verbindungsleben wird schon bald durch den Ersten Weltkrieg, an dessen Ende auch viele gefallene Sigfriden betrauert werden, jäh unterbrochen.
Dennoch gelingt am 29. September 1919 die Neugründung der Aktivitas.

1921 - 1930
Farbenstreit und Gründung des Ringes

Der seit 1922 im UV schwelende Farbenstreit erfaßt 1924 auch Unitas Sigfridia, die zum WS 1924/25 die Einführung des Vollcoleurs beschließt. Dies bedeutet den Bruch mit dem UV. So gründet Sigfridia im August 1924 mit fünf weiteren aus dem UV hervorgegangenen Korporationen den Ring wissenschaftlicher katholischer deutscher Studentenverbindungen (RV), der sich 1926 den endgültigen Namen Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften (RKDB) gibt.

1931 - 1940
Unter dem Hakenkreuz

Die nationalsozialistische Gleichschaltung macht auch vor den katholischen Studentenverbänden nicht halt. Obwohl es zunächst noch gelingt, eine gewisse Unabhängigkeit zu wahren, kommt es 1936 zur Auflösung des Ringes und 1938 im Zuge des sogenannten Himmler-Erlasses zur Suspendierung der Korporation.

1941 - 1950
Wiederaufbau

Am Ende des Zweiten Weltkrieges liegt Bonn in Trümmern, das universitäre Leben darnieder. Nachdem zum WS 1946/47 der Vorlesungsbetrieb wiederaufgenommen wird, erfolgt bereits im November 1947 die Neukonstitution der Aktivitas. Ein Jahr später kann auch der Ring wiederbegründet werden. Inhaltliche Diskussionen über das Selbstverständnis der Korporationen, die in der Frage des Konfessionsprinzips gipfeln, prägen den Neubeginn.

1951 - 1960
Innere Festigung - Äußere Entfaltung

Der Streit über das öffentliche Tragen des Coleurs mit Universität und westdeutscher Rektorenkonferenz, aus dem die Korporationen schließlich als Sieger hervorgehen, führt auch bei Sigfridia zur inneren Festigung. Das Korporationsleben blüht auf und viele neue Bundesbrüder können gewonnen werden. So gestärkt wird Sigfridia zu einer der treibenden Kräfte des RKDB, dessen Vorort sie 1955 zum ersten Mal nach ihrer Wiederbegründung übernimmt. Höhepunkt eines glanzvollen Jahrzehntes bildete 1960 das 50. Stiftungsfest mit vorausgehender Romwallfahrt, auf der Papst Johannes XXIII. das Band Sigfridiae annimmt.

1961 - 1970
Reformen und Umbruch

Diskussionen über die gesellschaftspolitische Ordnung führen an den Universitäten zu einer immer größer werdenden, kritischen Distanz zu den Korporationen. Auch Sigfridia kann sich dieser Entwicklung nicht entziehen und gerät selbst im Inneren in heftige Auseinandersetzungen über Reformationen von Korporationsleben und -struktur. Personelle Dezimierungen in dieser Zeit zwingen kurzfristig auf eine kollektive Korporationsführung zurückzugreifen. Trotz der inneren Probleme arbeiten Bundesbrüder aktiv in der Hochschulpolitik der Universität Bonn mit.

1971 - 1980
Kampf ums Überleben

Sigfridia befindet sich wie viele Korporationen angesichts der großen gesellschaftspolitischen Veränderungen in einer tiefen Identitätskrise. Der aktive Verbindungsbetrieb kommt fast zum Erliegen, so daß 1972/73 die Gefahr der Suspendierung der Aktivitas droht. Ein Aktionsausschuß aus Aktiven und Alten Herren übernimmt daraufhin die Führung. Erst ab dem SS 1974 lebt die Korporation spürbar wieder auf und kann neue Bundesbrüder hinzugewinnen.

1981 - 1990
Konsolidierung

Nach den Jahren des bloßen Überlebens erblüht das Verbindungsleben Sigfridiae langsam zu neuem Glanz. Intensive innerkorporative Arbeit getreu den Prinzipien amicitia, scientia, religio trägt schnell ihre Früchte auch nach außen. So führt Sigfridia von 1981 an über neun Jahre ununterbrochen als Vororts-Burschenschaft den RKDB. Als erste Korporation feiert sie nach dem Fall des Eisernen Vorhangs mit den Ringburschenschaften und weiteren befreundeten Verbindungen einen Europa-Kommers auf der Wartburg bei Eisenach.

1991 - 2000
Korporation im vereinten Deutschland

Deutschland nach der Wiedervereinigung. Die neue Zeit wirft neue Fragen auf. Sigfridia begründet unter maßgeblicher Führung ihres langjährigen Philisterseniors und jetzigen Ehrenphilisterseniors AH Dr. Dr. Franz-Josef Klassen die jährlichen Wartburggespräche. Dieses hochkarätige Diskussionsforum für innerdeutsche und europäische Themen läßt die Verbindung weit über die Grenzen Bonns bekannt werden.